Finanzierung
Unternehmensgebäude

Eine Unternehmenskrise muss nicht das Ende der geschäftlichen Tätigkeit bedeuten. Unternehmer können finanzielle, rechtliche, steuerliche oder organisatorische Maßnahmen ergreifen, um die Leistungsfähigkeit der Firma wieder herzustellen. Dazu erfolgen zunächst eine ausführliche Analyse der aktuellen Probleme und anschließend die Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts. Ansprechpartner für eine Unternehmenssanierung sind Unternehmensberater, Steuerberater und Rechtsanwälte.

Unternehmenssanierung Definition

Die Definition einer Unternehmenssanierung umfasst sämtliche Maßnahmen, die die Geschäftsleitung ergreift, um die Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens abzuwenden. Wenn sich während der Sanierung zeigt, dass die Maßnahmen keinen Erfolg haben, muss das Unternehmen Insolvenz anmelden. Wenn die Verantwortlichen jedoch rechtzeitig die Unternehmenskrise erkennen, können die Gründe für die Krise frühzeitig analysiert werden. Durch die passenden Maßnahmen können die wirtschaftlichen Schwierigkeiten erkannt und behoben werden. Das Ziel der Unternehmenssanierung ist eine Restrukturierung, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Gründe und Ursachen für eine Unternehmenssanierung

Experten unterscheiden zwischen internen (endogenen) und externen (exogenen) Ursachen für eine Unternehmenssanierung. Die einzelnen Gründe treten in der Regel zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf.

Zu den internen Ursachen für eine Unternehmenssanierung gehören:

  • falsche Entscheidungen der Geschäftsleitung und Managementfehler
  • zu wenig Eigenkapital
  • falsche Einschätzung des Marktes und der Kundenbedürfnisse
  • veraltete Technologie und unproduktive Betriebsabläufe
  • unzureichendes Controlling und fehlende Warnhinweise

Externe Gründe für eine Unternehmenskrise sind:

  • Einbruch der Konjunktur
  • fehlende Nachfrage und Preisverfall
  • Preissteigerungen oder Krise bei den Zulieferern
  • Schwankungen von Wechselkursen
  • politische Unruhen
  • Pandemie

Das Management muss schon bei den ersten Krisenanzeichen mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Ansonsten verstärken sich die Schwierigkeiten gegenseitig und es kommt zu einer Kettenreaktion, der zur Insolvenz der Firma führen kann. Die meisten Betriebe durchlaufen dabei diese drei Stufen:

1. Durch strategische Fehlentscheidungen ist das Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig

2. Die Umsätze gehen zurück und der Gewinn verringert sich oder es kommt zu Verlusten
 

3. Liquidität und Zahlungsfähigkeit nehmen ab oder sind nicht mehr vorhanden

Unternehmenssanierung – der Ablauf

Die Analyse des aktuellen Zustands bezeichnen Fachleute als Standortbestimmung. Wenn die Ursachen für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten ermittelt wurden, prüft der Berater, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werden muss. Falls die Zahlungsschwierigkeiten nur vorübergehend sind, ist die Abwicklung des Unternehmens nicht erforderlich. Stattdessen gibt der Experte eine Prognose über den Fortbestand der Firma ab und erarbeitet einen Sanierungsplan. Am Ende der Unternehmenssanierung steht die Ergreifung der passenden Maßnahmen, um den Betrieb zu retten und die Geschäftstätigkeit fortzuführen.

Maßnahmen bei einer Unternehmenssanierung

Schon bei den ersten Anzeichen einer Krise kann ein Geschäftsführer reagieren und die passenden Unternehmenssanierung Maßnahmen ergreifen. Zu den wichtigsten Entscheidungen gehören:

  • Entwicklung neuer Produkte
  • Umstrukturierung oder Entlassung von Mitarbeitern
  • Gespräche mit den Gläubigern wegen Stundung oder Forderungsverzicht
  • Steigerung der Liquidität durch Eigenkapital und Fremdkapital

Die Entwicklung neuer Produkte kann dazu führen, dass die Umsätze steigen und das Unternehmen wieder Gewinn erwirtschaftet. Dazu ist aber Kapital erforderlich. Eine Maßnahme zur Kapitalsteigerung ist die Einsparung von Kosten. Dazu können Mitarbeiter entlassen oder die komplette Firma neu organisiert werden. Eine andere Möglichkeit zur Kosteneinsparung sind die Stundung von Kreditraten und der Forderungsverzicht durch die Gläubiger. Hier sollte der Geschäftsführer rechtzeitig das Gespräch mit den Beteiligten suchen, da nicht jeder Kreditgeber dazu bereit ist.

Um Liquidität und Eigenkapital zu steigern, kann ein Betrieb entweder den Eigenkapitalanteil erhöhen oder Fremdkapital aufnehmen. Bei einem Unternehmen, das sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, sind Banken oder Lieferanten in der Regel nicht bereit, einen Kredit zu gewähren. Daher sollte die Eigenkapitalquote gesteigert werden. Der Unternehmer kann entweder eigenes Geld einzahlen oder sich für Factoring entscheiden.

Liquiditätssicherung mit Factoring

Factoring ist eine einfache und günstige Alternative zur Sicherung der Liquidität eines Unternehmens. Die Kunden können die Waren oder Dienstleistungen auf Kredit kaufen und erst später bezahlen. Der Verkäufer erhält trotzdem umgehende Liquidität durch den Verkauf der offenen Forderungen an einen Factor. Die Rechnungen werden online an den Factoringanbieter weitergeleitet. Nach einer kurzen Prüfung überweist der Factor schon nach 24–48 Stunden 80 % des Rechnungsbetrages. Die Restzahlung folgt bei Erreichen des Zahlungsziels. Das sorgt für einen ständigen Liquiditätsfluss und sichert die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Der Forderungsverkauf eignet sich sowohl in Zeiten einer Unternehmenssanierung als auch bei Betrieben in der Insolvenz. Neben der Liquiditätssicherung bietet Factoring weitere Vorteile für den Kreditor.

Factoring in der Insolvenz – das sind die Vorteile

Sowohl in der Planinsolvenz als auch in der Regelinsolvenz, in der Eigenverwaltung oder in der Restrukturierung eignet sich Factoring als Maßnahme zur Unternehmenssanierung. Hier ein Überblick über die Vorteile von Full Service Factoring in der Insolvenz:

  • Steigerung und Sicherung der Liquidität
  • alternative Finanzierungsform zu Bankdarlehen oder Lieferantenkrediten
  • keine Sicherheiten erforderlich
  • Absicherung gegen Forderungsausfall von neuen Forderungen in der Insolvenzphase
  • Outsourcing der Debitorenbuchhaltung

Für Unternehmen in der Insolvenz stellt der Forderungsverkauf eine günstige und einfache Finanzierungsform dar. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können Factoring nutzen, wenn die Bank während einer Unternehmenskrise eine Finanzierung ablehnt. Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten, die Ihnen Factoring zur Unternehmenssanierung und zum Turnaround bietet!

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